Flamenco – Wochenend-Workshop für Brustkrebsbetroffene
Brustkrebs ist eine die Existenz erschütternde Erfahrung für die Betroffenen. Das Vertrauen in den eigenen Körper, das Körpergefühl an sich, das Selbstbewusstsein – all das geht verloren. Tanz, und im Speziellen Flamencotanz kann eine Möglichkeit sein, sich dem eigenen Körper wieder anzunähern.
Der Flamenco entstand in Andalusien und wurde maßgeblich von den Calé, den spanischen Zigeunern, beeinflusst und weiter entwickelt. Der Flamenco galt und gilt ihnen auch heute noch als Ventil, um ihren Schmerz und ihre Trauer, aber auch um ihre unbändige Lebensfreude auszudrücken.Zum Flamenco gehört die „stolze Haltung“. Die Körperhaltung beeinflußt die Psyche und umgekehrt.
Oft erfahren Anfängerinnen im Flamencotanz, wie sie sich durch die aufrechtere Körperhaltung auch psychisch positiv verändern. Ihr Sebstbewusstsein steigert sich. Sie trauen sich mehr zu. Das können Brustkrebs-Betroffene ganz bewußt für sich nutzen. Die flamencotypischen Handbewegungen können außerdem den Lymphfluss in den Armen positiv beeinflussen. Flamenco ist aufgrund seiner Entstehungsgeschichte regelrecht prädestiniert dafür, den Betroffenen den Raum und die Möglichkeit zu geben, sich mit seiner Hilfe mit den Gefühlen während der Krankheit auseinanderzusetzen.
In Absprache mit Patientinnen, Patientenbetreuern und Gynäkologen wurde ein entsprechendes Unterrichtskonzept entwickelt, das auch auf mögliche Probleme wie z.B. Knochenschmerzen aufgrund der Chemotherapie eingeht.
Der Unterricht beginnt mit einem speziellen Aufwärmtraining, in dem es vorrangig um die Haltung geht. Hier helfen Übungen aus dem Pilates Training zur Vorbereitung und im weiteren Verlauf der Aufbau einer körpergerechten flamencotypischen Körperhaltung sowie spezifische Bewegungen wie die Hand- und Armführung. Anschließend stehen Rhythmik und choreographische Sequenzen im Fokus sowie eine Herangehensweise mit Ausdruck zu tanzen.